Geschichte des " Drahtzuges "


Die Drahtzieherei

Der „ Drahtzug „ war kein eigenständiger Betrieb sondern ist eine Erweiterung der Eisenhütte zu Mägdesprung. Bis 1769 besaß die Hütte in Mägdesprung einen Hochofen, die Formerei, ein Frischfeuer, sowie einen Reckhammer. In diesem Jahr wurde eine Erweiterung mit dem Neuen Werk im späteren Ortsteil Drahtzug vorgenommen. Dieses neue Werk, begünstigt durch ausreichende Wasserkraft, erhielt eine Blankschmiede, eine Rohrschmiede, drei Frischhämmer und ein Schleifwerk. 1787 nahm im Neuen Werk eine Drahtzieherei den Betrieb auf. Und so bekam das " Neue Werk " den noch heute gültigen Namen " Drahtzug ". Es wurden 36 verschiedene Sorten Draht hergestellt und das Wasserrad hatte einen Durchmesser von ca. 4,5 Metern und war zugleich das Größte im Hüttenbereich Mägdesprung. 1842 wurde der Betrieb der Drahtzieherei eingestellt. Diese Betriebsstätte wurde Anfang des 19. Jahrhunderts schon zu Teilen nicht mehr betrieben und wegen Baufälligkeit dann 1845 abgebrochen, danach entstand hier das Forsthaus Drahtzug. 1880 wurde die Mägdesprunger Eisenhütte verkauft und im Kaufvertrag vom 18.7.1880 wird unter Punkt VI des Kaufvertrages der „ Drahtzug „ mit allen Gebäuden, Gärten und Acker aufgeführt. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits Gebäude vorhanden. Vermutlich stand auf dem Areal des heutigen Wohnhauses auch schon ein größeres Gebäude. Das heutige Wohngebäude sowie das größere Nebengelass wurden 1881 - 1882 errichtet, also nach dem Verkauf von 1880. Der Vertrag Schloss weiterhin die Verpflichtung ein, das Postgebäude auf dem Mägdesprunge, sowie das Wohnhaus auf dem Drahtzuge mit Zubehör dem Herzogl. Anhalt. Landesfiskus zur unentgeltlichen Benutzung für Forst- bzw. Postzwecke einzuräumen od. anderweitig entspr. Dienstwohnlokale als Ersatz zu beschaffen, ferner die Verpflichtung des Eigentümers und Besitznachfolgers, das Alexisbad als Heilanstalt oder klimatischen Kurort fortgesetzt zu erhalten bei Konventionalstrafe von 150 000 RM oder entgeltliche Abtretung des Alexisbades (aus dem Kontrakt vom 2. Mai / 16. Aug. 1873 übernommen). ( Im Falle des Ablebens der Herzogin –Witwe Friederike von Anhalt-Bernburg verzichtete die Herzogl. Staatsschuldenverwaltung völlig darauf, dass das Alexisbad in seiner Eigenschaft als Heilbad erhalten werde.) Der " Drahtzug " wurde bis ins Jahr 1993 als Revierförsterei genutzt. Nach Auszug des langjährigen Revierförsters blieb das Gebäude unbewohnt. Am 13.04.1994 überflutete ein

"Jahrhundert - Hochwasser "

das gesamte Selketal und das Wasser stand Knietief in den unteren Räumen des Wohnhauses und überflutete das gesamte Areal. Die Beschädigungen am Haus und Nebengebäude hielten sich in Grenzen, aber die über die Selke führende Bogenbrücke wurde arg in Mitleidenschaft gezogen. ( mehr dazu unter www.selketalbruecke.de ) Danach wurde das Wohngebäude und das Nebengelass nur noch gelegentlich durch den Forstwirtschaftsbetrieb genutzt. Bis ins Jahr 2000 war das Haus nicht bewohnt. Danach verkaufte das Land dieses Grundstück und der Wiederaufbau

des „ Drahtzuges „ beginnt.

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